Wichtige Infos!
Fliegenfischen auf Rapfen
von Dr. Oliver Freiburg
Der Rapfen ist bei uns heimisch. Immer wieder werden schöne Exemplare als Beifänge beim Kunstköderangeln oder beim Angeln auf Zander erbeutet. Lebhafte Raubzüge an der Oberfläche in der wärmeren Jahreszeit werfen die Frage auf: Warum nicht mit der Fliegenrute auf Rapfen, zumal gerade diese Art der Angelei einen Oberflächenräuber besonders gut anspricht?
Wie geht es und was braucht man?
Eine 6er oder 7er Rute sollte man verwenden, denn es gibt im Main etliche große Rapfen. Ab 70 cm wird es mit einer 5er schwer, ganz zu schweigen von leichteren Ruten. Auch sind die zu werfenden Köder einfach zu groß, um in der Range zwischen 3-5 noch etwas bewegen zu können. Das Tippet sollte länger sein als gewöhnlich, nicht nur 9 Fuß, sondern 12 Fuß, davon die letzten mindestens 50 cm 0,20 mm bis 0,25 mm Fluorcarbon. Werfen können sollte man mit links und rechts, zumindest aber einen sicheren Backhandcast, denn es hängt immer von der Seite des Flusses ab, welche Hand man braucht. Wer Switchcasten kann, ist sicher nicht im Nachteil. Auch Rollwürfe sind sinnvoll, gerade in verwachsenen Regionen. Der Köder sollte im Normalfall ein Oberflächenköder sein, der schnell geführt wird. Passt die Fliege, kommt der Biss in der Regel sofort und heftig. Dann gilt es kühlen Kopf zu bewahren, denn große Rapfen sind explosive Kämpfer. Wer beobachtet, ist klar im Vorteil. Die Raubzüge der Rapfen sind im Normalfall sehr gut seh- und hörbar. Wenn ein Rapfen gebissen hat und gehakt wurde, geht in der Regel in der nächsten halben Stunde nichts mehr. Dann ist eine Pause oder ein Stellenwechsel sinnvoll. Zeitlich sind die späten Abendstunden mit gerade noch ausreichendem Restlicht im Frühsommer ideal. Wer einen Rapfen über 80 oder gar 90 cm mit der Fliegenrute fängt, der hat etwas erlebt, das er sein Leben nicht vergessen wird.